Betriebliche Krankenversicherung – Kosten für Unternehmen

12.01.2024 |Allgemein
In der heutigen Wettbewerbslandschaft suchen Unternehmen stets nach effektiven Wegen, um talentierte Mitarbeiter anzuziehen und sie langfristig zu binden. Eine betriebliche Krankenversicherung (bKV), die den Mitarbeitern zusätzliche medizinische Leistungen als Sachbezüge ermöglicht, hat sich in dieser Hinsicht als ein Schlüsselinstrument etabliert.

Während dieses besondere Versicherungsmodell unbestreitbare Vorteile für die Mitarbeiterzufriedenheit, -bindung und -gewinnung bietet, ist es für Unternehmen ebenso wichtig, die mit der betrieblichen Krankenversicherung verbundenen Kosten und möglichen finanziellen Auswirkungen zu verstehen.

In diesem Blogartikel beleuchten wir die verschiedenen Aspekte der Kosten einer betrieblichen Krankenversicherung, einschließlich der direkten Ausgaben für Versicherungsbeiträge und der indirekten finanziellen Vorteile, die sie bieten kann.

Faktoren für Arbeitgeberattraktivität – darauf kommt es an

Das Konzept der betrieblichen Krankenversicherung im Kurzportrait

Was ist eine betriebliche Krankenversicherung?

Eine betriebliche Krankenversicherung (bKV) ist ein von Unternehmen für ihre Angestellten bereitgestelltes Versicherungspaket, das zusätzliche Gesundheitsleistungen über die normale gesetzliche oder private Krankenversicherung hinaus anbietet. Als Sachbezug, auch Benefit genannt, wird sie Arbeitnehmern neben dem Gehalt von ihrem Arbeitgeber zur Verfügung gestellt.

Die bKV dient als ergänzende Absicherung, die spezielle Leistungen wie beispielsweise erweiterten Zahnersatz, alternative Heilmethoden oder höherwertige medizinische Behandlungen umfasst. Als Zusatzleistung des Arbeitgebers zielt sie darauf ab, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu verbessern und die Mitarbeiterbindung (interne Verlinkung auf entstehenden Blogartikel „Mitarbeiterbindung“) zu steigern.

Kosten der bKV sind abhängig von verschiedenen Faktoren

Die Kosten für die betriebliche Krankenversicherung werden in der Regel vom Arbeitgeber getragen, wobei die genauen Konditionen von der jeweiligen Versicherungspolice abhängen. 

Pro Mitarbeiter variieren die Kosten der betrieblichen Krankenversicherung (bKV) in der Regel zwischen 10 und 50 Euro monatlich. Diese Preisspanne lässt sich durch die Tarifvielfalt sowie mögliche Tarifkombinationen erklären.

Da die bKV im Rahmen eines Gruppenvertrages umgesetzt wird, ist das Verhältnis der Leistungen für die Mitarbeiter im Verhältnis zu den Kosten auf Arbeitgeberseite außerordnentlich gut. Eine umfassende betriebliche Krankenversicherung beinhaltet beispielsweise folgende Leistungen:

  • Vorsorge
  • Zahnbehandlung
  • Zahnersatz
  • Krankentagegeld
  • Sehhilfen
  • Heilpraktikerleistungen
  • Krankenhauswahlleistungen
  • Auslandskrankenversicherung

Die größten Kosten fallen dabei für Krankenhauswahlleistungen an, welche nicht unbedingt notwendig sind, die Behandlung für den Patienten jedoch angenehmer gestalten. Einen verschwindend geringen Anteil an den Kosten der betrieblichen Krankenversicherung nimmt die Auslandskrankenversicherung ein. Hier belaufen sich die Kosten auf weniger als einen Euro monatlich.

Budget- oder Bausteinmodell – der Unterschied erklärt

Arbeitgeber haben die Wahl zwischen verschiedenen Tarifmodellen, wie etwa einem jährlichen Budget pro Mitarbeiter oder festen Beiträgen für einzelne Versicherungsbausteine. Das Budgetmodell kann dabei kosteneffizienter sein, da es oft niedrigere Beiträge pro Mitarbeiter aufweist, jedoch mit bestimmten Höchstgrenzen für die Leistungen einhergeht.

Im Gegensatz dazu ermöglicht das Bausteinprinzip mehr Leistung in einer speziellen Sparte, etwa beim Zahnersatz. Eine betriebliche Krankenversicherung, die nach diesem Prinzip gestaltet ist, geht jedoch mit höheren Kosten einher.

Aufteilung der Kosten – eine Frage der Versicherungspolice

Die Kostenverteilung einer betrieblichen Krankenversicherung (bKV) zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber kann variieren und hängt stark von der Gestaltung des jeweiligen Versicherungsmodells ab. 

In vielen Fällen übernimmt der Arbeitgeber die vollen Kosten der Versicherung als zusätzlichen Benefit für die Mitarbeiter. Dies dient nicht nur der Gesundheitsförderung, sondern auch der Steigerung der Arbeitgeberattraktivität.

Es gibt jedoch auch Modelle, bei denen die Kosten zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer geteilt werden, was oft in Form einer paritätischen Aufteilung geschieht. In solchen Fällen tragen beide Parteien einen Teil der Beiträge, wodurch die finanzielle Belastung für den Arbeitgeber reduziert wird, während die Mitarbeiter von vergünstigten Versicherungskonditionen profitieren. 

Expertentipp:

Die genaue Aufteilung der Kosten sollte stets transparent kommuniziert und in den Vertragsbedingungen klar festgelegt sein, um Missverständnisse zu vermeiden.

Steuerliche Behandlung der betrieblichen Krankenversicherung

Die Gesamtkosten einer betrieblichen Krankenversicherung für Arbeitgeber setzen sich neben den den Versicherungsbeiträgen auch aus potenziellen zusätzlichen Kosten für Lohnsteuer und Sozialversicherung zusammen, je nachdem welches Besteuerungsmodell Anwendung findet. 

Für Arbeitgeber sind die Beiträge zur bKV in der Regel als Betriebsausgaben absetzbar, was die steuerliche Belastung des Unternehmens mindern kann. Für Arbeitnehmer hängt die Besteuerung der betrieblichen Krankenversicherung davon ab, ob die bKV als Sachbezug unter die Freigrenze von 50 Euro monatlich fällt.

Liegt der Wert der Versicherungsleistungen unter dieser Grenze, ist der Sachbezug für den Arbeitnehmer steuer- und sozialversicherungsfrei. Überschreitet der Wert diese Grenze, wird der gesamte Betrag steuerpflichtig.

Arbeitgeber können alternativ eine Pauschalversteuerung wählen, um die steuerliche Belastung für die Mitarbeiter zu übernehmen, wobei bestimmte gesetzliche Vorgaben zu beachten sind. 

Diese steuerlichen Regelungen machen die bKV zu einem attraktiven, aber gleichzeitig auch einem komplexen Bestandteil des Vergütungspakets. Lassen Sie sich daher vor dem Abschluss einer betrieblichen Krankenversicherung für Ihre Mitarbeiter zum Aspekt der Kosten und der Steuer beraten – mit dem speziellen Angebot der Kees Finanzberater.

Fazit

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Kosten einer betrieblichen Krankenversicherung (bKV) von zahlreichen Faktoren wie dem Leistungsumfang, der Versicherungspolice und der Aufteilung der Beiträge zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer abhängen. Auch die Entscheidung, ob die Versicherung individuell oder als Gruppenvertrag abgeschlossen wird, spielt dabei eine Rolle.

Während Arbeitgeber von der steuerlichen Absetzbarkeit der Beiträge profitieren können, genießen die Mitarbeiter den Vorteil zusätzlicher Gesundheitsleistungen, oft ohne direkte finanzielle Belastung. 

Die bKV stellt somit eine Investition in die Gesundheit und das Wohlbefinden der Belegschaft dar, die zugleich die Attraktivität des Unternehmens steigert. Insgesamt ist sie ein wertvolles Instrument zur Mitarbeiterbindung und -gewinnung. Dadurch können die Kosten der betrieblichen Krankenversicherung im Verhältnis zu ihren Vorteilen als gerechtfertigt angesehen werden.

FAQ – häufig gestellte Fragen zu den Kosten der betrieblichen Krankenversicherung

Wer trägt die Kosten für eine betriebliche Krankenversicherung?
Wie genau die Kosten der betrieblichen Krankenversicherung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufgeteilt werden, ist von Angebot zu Angebot unterschiedlich. In den meisten Fällen übernimmt der Arbeitgeber die vollen Kosten der betrieblichen Krankenversicherung als zusätzlichen Benefit für die Angestellten. Es gibt jedoch auch Modelle, bei denen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Kosten teilen.
Sind die Beiträge zur betrieblichen Krankenversicherung steuerlich absetzbar?
Ja, für Arbeitgeber sind die Beiträge zur betrieblichen Krankenversicherung in der Regel als Betriebsausgaben steuerlich absetzbar. Für Arbeitnehmer sind die Leistungen steuerfrei, solange sie als Sachbezug die monatliche Freigrenze von 50 Euro nicht überschreiten.
Wie beeinflussen die Leistungen der betrieblichen Krankenversicherung die Beitragshöhe?
Die Höhe der Beiträge zur betrieblichen Krankenversicherung hängt vom Umfang der abgedeckten Leistungen ab. Komplexere Versicherungspakete mit umfangreicheren Leistungen führen in der Regel zu höheren Beiträgen.