Betriebliche Krankenversicherung – zusätzliche Absicherung für Arbeitnehmer
Die betriebliche Krankenversicherung ist für Arbeitnehmer ein beliebtes Modell der Absicherung, schließlich erweitert sie die Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse. Gleichzeitig ist sie für Arbeitgeber ein wirkungsvolles Instrument zur Mitarbeitergewinnung und -bindung. Die Kees Finanzberater erklären Ihnen das Konzept der betrieblichen Krankenversicherung und seine Vorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Auch individuelle Beratungen rund um die BKV zählen zu unserem Tagesgeschäft.
Arbeitgeberfinanzierte Krankenversicherung – das Modell erklärt
Was ist eine betriebliche Krankenversicherung?
Eine betriebliche Krankenversicherung (BKV) ist eine Zusatzversicherung, die von Arbeitgebern für ihre Mitarbeiter angeboten wird. Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung deckt die betriebliche Krankenversicherung spezielle Leistungen ab, die über die Grundversorgung hinausgehen.
Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung, die für alle Arbeitnehmer in Deutschland verpflichtend ist, handelt es sich bei der BKV um eine freiwillige Versicherung. Die Versicherung kann entweder als Gruppenvertrag für alle Mitarbeiter oder als Einzelvertrag für bestimmte Arbeitnehmergruppen wie beispielsweise Führungskräfte abgeschlossen werden.
Die Beiträge werden in der Regel vom Arbeitgeber übernommen, welcher im Modell der arbeitgeberfinanzierten Krankenversicherung meist als Vertragspartner der Versicherung auftritt. Alternativ ist auch eine paritätische Aufteilung der Kosten zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer möglich.
Wenn ein Arbeitnehmer das Unternehmen verlässt, kann er die betriebliche Krankenversicherung in der Regel nicht weiterführen. Die Versicherung endet mit dem Ausscheiden aus dem Unternehmen. In einigen Fällen können Arbeitnehmer jedoch eine Anschlussversicherung bei ihrem Versicherungsunternehmen abschließen, um den Versicherungsschutz aufrechtzuerhalten.
Die betriebliche Krankenversicherung bietet Arbeitnehmern zahlreiche Vorteile, schließlich profitieren sie von einem erweiterten Leistungsumfang gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung. Einige Beispiele hierfür sind folgende Leistungen, welche zusätzlich von der BKV abgedeckt werden:
- Chefarztbehandlung
- Zahnersatz
- Sehhilfen
- Alternative Heilmethoden
- Krankenhausaufenthalte im Einzelzimmer
- Zusätzlicher Versicherungsschutz im Ausland
Die Leistungen der betrieblichen Krankenversicherung decken im Großen und Ganzen die Leistungen ab, welche üblicherweise Teil von Zusatzversicherungen wie der Krankenhauszusatzversicherung, der Zahnzusatzversicherung oder der stationären Zusatzversicherung sind.
Ein weiterer Vorteil für Arbeitnehmer ist die Möglichkeit, die betriebliche Krankenversicherung als steuerfreien Sachbezug zu erhalten. Das bedeutet, dass die Beiträge vom Arbeitgeber übernommen werden können, ohne dass der Arbeitnehmer sie versteuern muss. Somit profitieren Arbeitnehmer sowohl leistungstechnisch als auch finanziell von der betrieblichen Krankenversicherung.
Risikopatienten, Besserverdiener und Grenzgänger – wann sich die BKV besonders lohnt
Wenngleich eine betriebliche Krankenversicherung für jeden Arbeitnehmer vorteilhaft sein, lohnt sich das Modell für bestimmte Gruppen von Arbeitnehmern besonders. So können Arbeitnehmer mit einem höheren Krankheitsrisiko, beispielsweise ältere Arbeitnehmer oder Arbeitnehmer mit Vorerkrankungen, besonders von einer betrieblichen Krankenversicherung profitieren.
Auch auf Arbeitnehmer mit hohem Einkommen wirken sich die zusätzlichen Leistungen einer betrieblichen Krankenversicherung besonders vorteilhaft aus, da sie häufig eine höhere Selbstbeteiligung in der gesetzlichen Krankenversicherung haben.
Des Weiteren kann eine betriebliche Krankenversicherung für Arbeitnehmer, die häufig reisen oder im Ausland tätig sind, von Vorteil sein. In diesem Fall kann eine betriebliche Krankenversicherung zusätzliche Leistungen im Ausland anbieten und somit den Versicherungsschutz im Vergleich zur gesetzlichen Krankenversicherung erweitern.
Auch für Arbeitnehmer, die aufgrund ihres Berufs einem höheren Gesundheitsrisiko ausgesetzt sind, wie beispielsweise Handwerker oder Pflegekräfte, erweist sich die BKV als besonders sinnvoll.
Von der Etablierung einer betrieblichen Krankenversicherung im Unternehmen profitiert in aller Regel auch der Arbeitgeber. Die betriebliche Krankenversicherung ist eine attraktive Möglichkeit für Arbeitgeber, ihren Mitarbeitern eine zusätzliche Leistung anzubieten und somit die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung zu erhöhen.
So verbessert er durch das attraktive Angebot seine Position im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte. Die betriebliche Krankenversicherung wird somit zu einem Alleinstellungsmerkmal und Wettbewerbsvorteil, der ihn von anderen Arbeitgebern abhebt.
Unternehmen, die eine betriebliche Krankenversicherung anbieten, verstärken auch ihre Mitarbeiterbindung. So bleiben Arbeitnehmer aufgrund der zusätzlichen Leistung ihres Arbeitgeber tendenziell über einen längeren Zeitraum im Unternehmen, was die Firmenkultur und die Produktivität positiv beeinflussen kann.
Betriebliche Gesundheitsförderung und attraktive Steuervorteile
Darüber hinaus können Arbeitgeber durch eine betriebliche Krankenversicherung auch ihre betriebliche Gesundheitsförderung stärken. Durch den Abschluss von Zusatzversicherungen wie beispielsweise für Vorsorgeuntersuchungen, Sehhilfen oder alternative Heilmethoden können Arbeitgeber ihren langjährigen Mitarbeitern ein höheres Maß an Gesundheitsvorsorge bieten.
Dies steigert nicht nur die Mitarbeiterzufriedenheit, sondern führt auch dazu, dass Mitarbeiter seltener krankheitsbedingt ausfallen und somit die Produktivität des Unternehmens erhalten bleibt. Des Weiteren können Arbeitgeber durch den Abschluss einer betrieblichen Krankenversicherung auch ihre Lohnnebenkosten senken. Da Arbeitgeberbeiträge für eine betriebliche Krankenversicherung steuerlich absetzbar sind, können sie dadurch ihre Steuerlast verringern. Zudem können sie den Beitrag zur betrieblichen Krankenversicherung als Betriebsausgabe geltend machen, was die Steuerlast ebenfalls reduziert.
BKV und private Krankenversicherung – das sind die Unterschiede
Häufig wird die betriebliche Krankenversicherung mit der privaten Krankenversicherung verglichen, schließlich haben beide bestimmte Zusatzleistungen gemeinsam. Doch die beiden Versicherungskonzepte unterscheiden sich auch in einigen Punkten. Während die private Krankenversicherung eine individuelle Absicherung für den Einzelnen darstellt, handelt es sich bei der betrieblichen Krankenversicherung um eine Gruppenversicherung, die vom Arbeitgeber für alle Mitarbeiter oder Teile der Belegschaft abgeschlossen wird.
Dadurch fallen die Beiträge der BKV in der Regel günstiger aus als bei vergleichbaren privaten Krankenversicherungen, da sie für eine Gruppe von Mitarbeitern kalkuliert werden und somit ein geringeres Risiko für den Versicherer darstellen. Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Versicherungsarten besteht darin, dass bei der betrieblichen Krankenzusatzversicherung meist nur bestimmte Leistungen abgedeckt werden, während die private Krankenversicherung eine umfassendere Absicherung bietet.
Als etablierter und erfahrener Experte für Finanz- und Versicherungsthemen berät Kees sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer rund um die betriebliche Krankenversicherung. Dabei achten wir besonders auf eine individuelle Betrachtung der Situation, wodurch wir maßgeschneiderte Empfehlungen aussprechen können.
Wenn Sie sich für eine betriebliche Krankenversicherung interessieren oder unsicher sind, ob eine betriebliche Krankenversicherung für Ihr Unternehmen sinnvoll ist, können wir Ihnen als unabhängiger Finanz- und Versicherungsberater weiterhelfen.
Wir beraten Sie individuell und finden gemeinsam mit Ihnen die passende Lösung für Ihre Bedürfnisse. Kontaktieren Sie uns gerne für ein unverbindliches Beratungsgespräch.
Wie funktioniert die betriebliche Krankenversicherung?
Im Modell der BKV schließt der Arbeitgeber einen Vertrag mit einem Versicherungsunternehmen ab und bietet den Versicherungsschutz seinen Arbeitnehmern an. Im Krankheitsfall erhalten die versicherten Arbeitnehmer zusätzliche Leistungen wie eine Behandlung durch einen Fach- oder Chefarzt, spezielle Medikamente oder alternative Heilmethoden.
Wer zahlt die betriebliche Krankenversicherung?
In der Regel zahlt die betriebliche Krankenversicherung der Arbeitgeber für seine Mitarbeiter. Allerdings gibt es auch Modelle, bei denen die Kosten zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufgeteilt werden. Die Höhe der Beiträge richtet sich in der Regel nach dem gewählten Versicherungsumfang und dem Alter der versicherten Person.
Kann jeder Arbeitnehmer eine betriebliche Krankenversicherung abschließen?
Grundsätzlich haben alle Arbeitnehmer das Recht auf eine betriebliche Krankenversicherung. Allerdings liegt es im Ermessen des Arbeitgebers, ob und in welchem Umfang er eine solche Versicherung anbietet. In einigen Unternehmen ist die betriebliche Krankenversicherung beispielsweise nur Führungskräften oder bestimmten Mitarbeitergruppen vorbehalten. Es kann auch sein, dass der Arbeitgeber bestimmte Voraussetzungen für den Abschluss der Versicherung festlegt, wie eine Mindestbeschäftigungsdauer oder eine bestimmte Anzahl von Arbeitsstunden pro Woche.