Betriebliche Krankenversicherung und Steuer

10.11.2023 |Allgemein
Die Integration einer betrieblichen Krankenversicherung (BKV) in das Vergütungssystem von Unternehmen ist eine beliebte Methode, um eine effektive Gesundheitsversorgung für Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen. Als Sachleistung hat die betriebliche Krankenversicherung auch einige steuerliche Besonderheiten, die für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen von Bedeutung sind.

Damit die Besteuerung der BKV sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer nicht zur Herausforderung wird, beleuchten wir, die Kees Finanzberater, in diesem Artikel genau diesen Sachverhalt. Wir geben Einblicke in effiziente Wege, um steuerliche Vorteile rund um die betriebliche Krankenversicherung zu nutzen und gleichzeitig Stolperfallen zu vermeiden.

In diesem Blogbeitrag beleuchten wir, die Kees Finanzberater, das Konzept der betrieblichen Altersvorsorge und gehen sowohl auf die Chancen als auch auf die Risiken ein.

Einstufung der betrieblichen Krankenversicherung als Sachlohn

Was ist eine betriebliche Altersversicherung?

Eine betriebliche Krankenversicherung (BKV) ist ein von einem Arbeitgeber für seine Angestellten abgeschlossenes Versicherungspaket, das ähnlich wie eine gesetzliche oder private Krankenversicherung umfassende Gesundheitsleistungen bietet. Sie dient als Sozialleistungsbaustein, um die Gesundheitsvorsorge der Mitarbeiter zu verbessern und die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber zu steigern.

Da die betriebliche Krankenversicherung von einem Arbeitgeber für seine Angestellten abgeschlossen und diesen zur Verfügung gestellt wird, handelt es sich um einen Sachlohn. Das ergab eine Reform der steuerlichen Anerkennung von Sachbezügen aus dem Jahr 2019. Zuvor war die betriebliche Krankenversicherung ein Randgebiet in der steuerlichen Betrachtung.

Steuern sparen bei der BKV – steuerfreie Sachbezüge richtig abrechnen

Die Unterscheidung zwischen Barlohn, der klassischen finanziellen Vergütung für Arbeit, und Sachlohn ist entscheidend für die Steuer der betrieblichen Krankenversicherung. Während Sachbezüge bis zu einer Freigrenze von 50 Euro pro Monat steuerfrei bleiben, wandelt sich die Situation schlagartig, sobald dieser Wert auch nur geringfügig überschritten wird.

Der Wert von 50 Euro bezieht sich nämlich auf eine Freigrenze und nicht auf einen Freibetrag. Im Falle einer Überschreitung der Freigrenze, sprich, wenn die betriebliche Krankenversicherung monatlich mehr als 50 Euro kostet, muss der gesamte Betrag versteuert werden – und nicht etwa die Differenz zwischen Wert und Freigrenze. In diesem Fall erfolgt die Versteuerung als geldwerter Vorteil.

Die steuerfreie Abrechnung von Sachbezügen wie der betrieblichen Krankenversicherung verlangt also peinliche Genauigkeit. Es gilt, jeden Monat aufs Neue sicherzustellen, dass die Freigrenze eingehalten wird. Daher sind eine akkurate Buchführung und eine laufende Kontrolle unerlässlich.

Von Pauschal- bis Nettolohnversteuerung – alternative BKV Besteuerungen

Arbeitgeber können aus verschiedenen Varianten der Besteuerung der betrieblichen Krankenversicherung wählen. Die möglichen Steuermodelle im Zusammenhang mit der betrieblichen Krankenversicherung sind:

  • Pauschalversteuerung
  • Nettolohnversteuerung
  • Versteuerung als geldwerter Vorteil

Unternehmen können unter bestimmten Voraussetzungen die Pauschalversteuerung wählen, wodurch der Arbeitgeber die anfallenden Steuern übernimmt. Diese Option wird im Einkommensteuergesetz in den Paragraphen 40 und 37b definiert und bietet verschiedene Modelle, die auf die Unternehmensstruktur und -größe abgestimmt sind.

Die Nettolohnversteuerung ist eine elegante Lösung, um Mitarbeitern die BKV anzubieten, ohne dass diese finanziell belastet werden. Obwohl diese Option für das Unternehmen zunächst kostenintensiver erscheint, kann sie sich langfristig auszahlen, indem sie die Mitarbeiterloyalität stärkt. Doch Vorsicht: Eine klare arbeitsvertragliche Grundlage ist hierfür essenziell.

Wählt ein Unternehmen die Versteuerung der BKV als geldwerten Vorteil, so trägt der Mitarbeiter die zusätzlichen Steuerlasten. Für Arbeitgeber ist diese Methode in der Regel kostengünstiger, jedoch wird der Abschluss der betrieblichen Krankenversicherung und damit auch möglicherweise das Image als Arbeitgeber weniger attraktiv.

Betriebliche Krankenversicherung von der Steuer absetzen

Die betriebliche Krankenversicherung stellt für Unternehmen nicht nur einen wertvollen Benefit für die Mitarbeitenden dar, sondern bietet auch steuerliche Vorteile. Als Betriebsausgabe können die Beiträge zur BKV von der Steuer abgesetzt werden, was das Betriebsergebnis mindert und so die Steuerlast senkt.

Wenn die Versicherungsleistungen als Sachbezug über die gesetzliche Freigrenze hinaus gewährt werden und pauschal besteuert werden müssen, können auch die damit verbundenen Steuern und Sozialabgaben als Betriebsausgaben geltend gemacht werden.

Fazit

Jede BKV-Maßnahme sollte in der Lohnabrechnung sorgfältig geprüft und korrekt erfasst werden. So kann es unternehmen gelingen, die Gesetze rund um die Steuern der betrieblichen Krankenversicherung zu ihren Gunsten zu nutzen.

Durch das strategische Ausnutzen der steuerlichen Absetzbarkeit als Betriebsausgabe können Unternehmen nicht nur ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern, sondern auch finanziell profitieren. Die Investition in die Gesundheit und Zufriedenheit der Belegschaft kann sich somit mehrfach auszahlen – sowohl in humaner als auch in monetärer Hinsicht.

Die Kees Finanzberater unterstützen Unternehmen, die die Einführung einer betrieblichen Krankenversicherung planen. Neben unserem allgemeinen Beratungs- und Betreuungsservice legen wir ein besonderes Augenmerk auf die steuerlichen Zusammenhänge rund um die betriebliche Krankenversicherung. Überzeugen Sie sich selbst in einem ersten Beratungsgespräch.

FAQ – häufig gestellte Fragen zu Steuern bei der betrieblichen Krankenversicherung

Wie wird eine betriebliche Krankenversicherung versteuert?
Die Beiträge zur betrieblichen Krankenversicherung können als Sachbezug bis zu einer Freigrenze von 50 Euro monatlich steuer- und sozialversicherungsfrei sein. Überschreitet der Wert diese Grenze, sind die Leistungen als geldwerter Vorteil zu versteuern. Arbeitgeber können alternativ auch eine Pauschal- oder eine Nettolohnversteuerung wählen, bei der sie die Steuern für ihre Angestellten übernehmen.
Kann die betriebliche Krankenversicherung steuerlich geltend gemacht werden?
Ja, Arbeitgeber können die Kosten für die betriebliche Krankenversicherung als Betriebsausgaben absetzen. Diese Kosten beinhalten sowohl die Versicherungsbeiträge als auch eventuell anfallende Steuern und Sozialabgaben, wenn die Versicherung als Sachbezug über die Freigrenze hinausgeht und pauschal versteuert wird.
Ist die Teilnahme an einer betrieblichen Krankenversicherung verpflichtend?
Die Teilnahme an einer betrieblichen Krankenversicherung ist für Mitarbeiter in der Regel freiwillig. Arbeitgeber können diese als zusätzliche Sozialleistung anbieten, wobei Mitarbeiter selbst entscheiden können, ob sie daran teilnehmen möchten oder nicht. Wird die betriebliche Krankenversicherung in einem Betrieb angeboten, ist es in den meisten Fällen jedoch sinnvoll, das Angebot anzunehmen.